Letzten Donnerstag, am 24.07., hat der Maxi-Firmenlauf im Olympiapark in München stattgefunden. Beim ersten Firmenlauf 2004 war ich dabei, danach auch 2005, aber dann hatte ich mir geschworen, nie wieder mitzulaufen. Es waren einfach zu viele Menschen. Dieses Jahr waren es unglaubliche 30.600 Läufer! Doch als ich hörte, dass diesmal sehr viele meiner Kollegen angemeldet waren, ließ auch ich mich anstecken und meldete mich nach.
Da ich nicht unweit vom Olympiapark wohne, bin ich von zu Hause aus ca. 1,5 km zum Olympiapark gelaufen. Ein bißchen warmlaufen schadet ja nicht. An unserem Stand traf ich die Kollegen, besorgte mir was zu trinken und dann machten wir uns auf den Weg in die Startaufstellung. Der Bereich war riesig, ich konnte nicht wirklich erkennen, in welchem Block wir standen, aber das hätte bei der Menschenmenge wahrscheinlich sowieso nicht wirklich einen Unterschied gemacht (außer wir wären ganz vorne gestanden, aber ich wollte den schnellen Läufern nicht im Weg stehen ... wenn sich nur alle daran gehalten hätten *grummel*).
Der Startschuß fiel so um 19:34 Uhr - glaube ich - und es passierte erstmal eine ganze Weile gar nichts. Über Lautsprecher erfuhren wir, dass bereits nach 18:17,1 Min. der erste Läufer ins Ziel kam. Wir standen nach wie vor im Startbereich, ohne dass eine Bewegung in der riesigen Menschenmenge erkennbar gewesen wäre. Dann endlich entstand eine Unruhe, Jubel brach aus, wir konnten einige Schritte in Richtung Start machen. Es war über eine halbe Stunde nach dem Startschuß, als wir endlich die Startlinie überqueren konnten und der Lauf beginnen konnte.
Ich war mit zwei Kolleginnen unterwegs und wir versuchten anfangs zusammen zu bleiben, was angesicht der vielen Menschen auf der Strecke nicht wirklich einfach war. Wir wichen aus, überholten, wechselten von rechts nach links und wieder zurück. Das Wetter war wesentlich kühler als erwartet, was für den Lauf sehr angenehm war und ich konnte das Tempo meiner beiden Kolleginnen gut halten. Ich hoffte, das Feld würde sich irgendwann ein wenig lichten. Doch im Gegenteil: Es wurde immer enger und immer schwieriger, die langsameren Läufer zu überholen. Irgendwann überholte ich eine Läuferin, die mit einem Kinderwagen unterwegs war. Wie kann man zu einem Lauf, bei dem über 30.000 Läufer gemeldet sind, den Kinderwagen mitnehmen?? Dann legten drei Läufer eine Gehpause ein und gingen nebeneinander her ... es wurde immer schwieriger, das Tempo zu halten. Meine beiden Kolleginnen hatte ich schon längst verloren, eine von beiden war nach vorne abgezogen, die anderen musste sich irgendwo hinter mir befinden.
Dieser Slalomlauf hat natürlich den Vorteil, dass man so konzentriert ist auf die Strecke, dass man nicht merkt, wie die Zeit vergeht. Wesentlich schneller als erwartet ging es in Richtung Stadion. Es war wieder einmal großartig, durch das Olympiator zu laufen. Ich spürte, dass ich noch über eine große Kraftreserve verfügte und gab richtig Gas, doch wieder wurde ich durch die große Anzahl der Läufer ausgebremst. Aber egal. Es wurde - bei einer Strecke von 6,75 km - eine Zeit von 0:37:56,7 und damit bin ich äußerst zufrieden!
Nach dem Lauf versammelten wir uns wieder an unserem Stand und stärkten uns mit frischem Obst, tauschten Erfahrungen aus und genossen den Abend. Es war recht frisch, ich hatte nur ein langärmeliges T-Shirt dabei und machte mich bald wieder auf den Rückweg nach Hause. Meine Beine waren schon ganz schon ausgekühlt, bei den ersten Laufschritten bekam ich einen Wadenkrampf. Aber nach ein paar Minuten gehen beruhigten sich die Muskeln wieder, so dass ich die Strecke bis nach Hause gemütlich laufen konnte. So wurden es an dem Tag insgesamt 10 km. Trotz Warterei und großer Menschenmenge hat es viel Spaß gemacht und ich freue mich schon auf den nächsten Lauf. Vielleicht mal ein Halbmarathon? Mal sehen ... ;-)
Sonntag, 27. Juli 2008
Der Firmenlauf 2008
Dienstag, 1. Juli 2008
Hitzetraining
Der erste Lauf nach dem Hitzedebakel am Sonntag. Der heutige Lauf wäre eigentlich perfekt gewesen, um für den Stadtlauf am Sonntag zu trainieren, aber ich trainiere auch mal gerne nachträglich ;-)
Es war nicht ganz so heiß wie am Sonntag und da es ja schon kurz vor 18 Uhr war, stand die Sonne bereits tief. Dadurch konnte ich fast die komplette Strecke durch den Englischen Garten im Schatten laufen, was natürlich wesentlich angenehmer war. Gemächlich bin ich meine Runde gelaufen, aber diesmal hatte ich das Gefühl, als würde ich nicht mehr in meinen Laufrythmus finden können. Es kam mir vor, als wäre das mein erster Lauf überhaupt. Oder die Beine haben spontan das Laufen verlernt.
Gegen Ende habe ich es mal wieder bedauert, keinen Fotoapparat dabei zu haben: Es waren wieder die Schafe im Englischen Garten unterwegs, und diesmal konnte ich es miterleben, wie der Schäfer mit Hilfe des Schäferhundes seine kleine Herde quer über den Weg auf eine andere Wiese geführt hat. Landleben pur mitten im Englischen Garten! Herrlich.
Am Ziel angekommen, habe ich erstmal gemerkt, wie warm mir dann doch beim Laufen geworden ist. Aber das Training geht weiter, denn - wer weiß - vielleicht laufe ich ja doch noch beim Firmenlauf mit, auch wenn ich mal geschworen hatte, dass ich dort nie wieder mitlaufe ... ;-)
Hitzeschlacht
An einem heißen Juni-Tag mittags einen 10 km-Lauf absolvieren zu wollen, ist – glaube ich – doch keine so gute Idee ;-)
Vor ein paar Wochen bereits hatte ich mich zum 30. Münchner Stadtlauf angemeldet. Ich war euphorisch und hoch motiviert, weil die Trainingseinheiten so gut abliefen, das Laufen wieder Spaß machte und meine Schienbeinschmerzen, die mich sonst immer ausgebremst hatten, ausblieben.
Am 29.06. hat er nun stattgefunden, der 30. Münchner Stadtlauf. Bereits morgens um 8 Uhr versprach es, ein sehr sonniger und vor allem sehr warmer Tag zu werden und ich ahnte bereits fürchterliches. Normalerweise braucht es ein paar gemütliche Trainingseinheiten bei Hitze, um sich ans Laufen bei hohen Temperaturen zu gewöhnen - mir geht es jedenfalls so. Und die Temperaturen in diesem Jahr waren bislang noch nicht so hoch gewesen - jedenfalls nicht dann, wenn ich Zeit zum Laufen hatte.
Um 11 Uhr sollte der Startschuss fallen. Ralf und ich trafen eine Viertelstunde vorher am Marienplatz ein und bestaunten das Meer an orangefarbenen T-Shirts, die den ganzen Platz füllten. Auf der einen Seite hockten die Halbmarathon-Läufer, die ihren Lauf schon hinter sich hatten und sich nun erholen konnten; auf der anderen Seite wuselten die 10-km-Läufer umher und machten sich bereit für den Start. Kurz vor 11 Uhr begab ich mich auf die Suche nach einem Zugang zur Startgasse, was aufgrund der unüberschaubaren Masse an Läufern keine leichte Angelegenheit war. Schließlich blieb ich einfach irgendwo am Rand der Gasse stehen und wartete auf den Startschuss.
Es war bereits ca. 11:30 Uhr, als ich endlich durch das Start-Tor laufen konnte. Wie bei dem Gedränge üblich, dauerte es eine Weile, bis man ein wenig Tempo entwickeln konnte. Den ersten Kilometer verbrachte ich hauptsächlich damit, im Zick-Zack-Kurs zu laufen und Lücken zu suchen, um überholen zu können. Die Stimmung war gelöst und heiter, in der Fußgänger-Unterführung, die zum Englischen Garten führt, erschallte ein „Finale“-Ruf, und viele der Läufer antworteten lautstark und singend. Nach einer Weile fand ich eine Läuferin, die ungefähr mein Tempo lief und an die ich mich dranhängen konnte. Zwar verlor ich sie in dem Gewusel immer wieder, aber ich freute mich jedes Mal, wenn ich sie wieder vor mir entdeckte und wusste, dass ich das Tempo halten konnte.
Wie erwartet war es sehr heiß. Etwas zu heiß für meinen Geschmack. Ich war es in den Trainingsläufen gewohnt, 12 bis 13 km ohne zu Trinken auszukommen und hatte eigentlich auch vorgehabt, den Stadtlauf ohne Trinkpause durchzustehen. Aber die Hitze durchkreuzte diesen Plan. Als die Versorgungsstation auf halber Strecker näher rückte, lechzte ich bereits nach Wasser. Ich griff mir einen Becher und trank im Laufen ein wenig. Doch danach wurde alles schlimmer ... ich bekam noch viel mehr Durst als vorher, meine Beine wurden schwer und auf einmal bekam ich Gänsehaut und begann zu frösteln. Gänsehaut bei fast 30° im Schatten? Kein gutes Zeichen. Mühsam schleppte ich mich weiter. Plötzlich hatte ich wieder meine persönliche „Pacemakerin“ vor mir, die ich seit der Versorgungsstation nicht mehr gesehen hatte. Auch sie schwächelte, winkte ihrem Laufpartner, ohne sie weiterzulaufen, und ging ein paar Schritte. Ich konnte sie noch überholen, doch jeder weitere Schritt fiel mir immer schwerer. Das 7 km-Schild erschien, kurz konnte ich mich noch dazu aufraffen weiterzulaufen, doch dann gab ich auf. Entweder weiterlaufen und umkippen oder ein paar Schritte gehen und dafür aber auch heil ankommen. Also ging ich zwischendurch immer wieder. Auf dem Weg zum Hofgarten sah ich die Rettungssanitäter, die sich um einen Läufer kümmerten, der auf der Wiese im Schatten lag. Da wollte ich nicht auch landen - also wieder ein paar Schritte gehen.
Kurz vor dem Odeonsplatz riss ich mich erneut zusammen und trabte schweren Schrittes weiter. Die Menschenmengen nahmen zu, immer mehr Zuschauer feuerten uns an, das Ziel rückte näher. Verbissen kämpfte ich weiter, ich konnte bereits das Ziel-Tor sehen. Plötzlich hörte ich eine bekannte Stimme: „Sie sieht uns nicht“ und dann ein Ruf: „Lauf!“ Ich blickte nach links und sah gerade noch Uschi und Stefan. Und da ich ja meistens tue, was mir gesagt wird, lief ich weiter in Richtung Ziel. Nur noch wenige Meter! Nur noch ein paar Schritte! Und endlich die große Erleichterung: ich lief über die Matten durchs Tor und hatte es endlich geschafft...
Erschöpft ging ich weiter und hatte das Gefühl, nicht stehen bleiben zu dürfen, weil ich sonst umkippen würde. Ich holte mir noch mein Getränk und marschierte weiter zurück zum Marienplatz, wo Ralf auf mich wartete. Plötzlich fiel mir ein, dass ich vor lauter Erleichterung, das Ziel erreicht zu haben, ganz vergessen hatte, meine Stoppuhr anzuhalten! So wusste ich nicht einmal, wie katastrophal schlecht nun meine Zeit war. Aber Dank Zeitmessung per Chip konnte ich am nächsten Tag das Ergebnis im Internet nachlesen: 01:09:05. Naja, nicht meine erträumte Bestzeit, war ich doch im Training schon schneller gelaufen. Aber immerhin bin ich trotz widriger Umstände noch unter 01:10:00 geblieben - und vor allem auch überhaupt angekommen ;-)
Der nächste Lauf kommt bestimmt!